„Das Bild des Anwalts in der Öffentlichkeit“ – Tipps für Ihr Foto auf der Kanzlei-Website

Von  Simon Hengel,  Stichwörter: , , , , ,

Ein Foto ist wichtig für Ihre Außendarstellung als Rechtsanwalt – mit einem gelungenen Foto auf Ihrer Kanzlei-Website oder in der Kanzlei-Broschüre nehmen Sie Interessenten schneller und direkter für sich ein als mit Worten.

Warum Rechtsanwälte im Bilde sein sollten

Fotos brauchen nur Millisekunden, um beim Betrachter anzukommen. Und sie erzeugen automatisch einen menschlichen Bezug. Das ist mit juristischen Ausführungen so kaum zu schaffen – selbst wenn sie nützlich, klug und kompetent geschrieben sind. Denn auch dann muss der Interessent sie erst lesen – und sie wirken in erster Linie über „den Kopf”.

Potenzielle Mandanten nur mit Worten zu überzeugen ist deshalb schwierig. Ein Foto als Teil Ihrer Kanzlei-Website bringt einen wichtigen und vor allem andersartigen Impuls. Die Abbildung macht Sie greifbar – Besucher können sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von Ihnen machen. Eine alte Marketing-Weisheit besagt: Wer Dienstleistungen verkauft, verkauft den Dienstleister.

Deshalb gibt es keinen guten Grund, Ihr Foto nur auf einer Unterseite wie „Unser Team“ oder „Über mich“ zu verstecken. Diese Unterseiten haben zwar sehr wohl ihre Existenzberechtigung. Aber was spricht dagegen, Ihre Besucher schon direkt auf der Startseite der Webpräsenz „persönlich“ zu empfangen?

Ein Foto schafft menschlichen Bezug

Fotos, die Sie als Mensch erkennbar werden lassen, spielen besonders dann eine Rolle, wenn Sie als Berater oder Beraterin in eher persönlichen Rechtsfragen auftreten, etwa im Familien- und Erbrecht, bei einer auf die Arbeitnehmerseite spezialisierten Arbeitsrechtskanzlei, bei einem „Mieter-Anwalt“ oder einem auf Patienten ausgerichteten Medizinrechtsexperten.

Rechtsanwältin Franziska Bönsch aus Wolfen ist auf Ihrer Website zusammen mit ihren Kindern zu sehen. Das ist natürlich etwas ungewöhnlich – bei einer Anwältin, deren Schwerpunkte Sozial- und Familienrecht sind und die den Kinderschutz als besonderes Anliegen hat, macht es jedoch Sinn.

Natürlich wird sich kein Mandant allein des Fotos wegen für Sie entscheiden. (Der umgekehrte Fall ist schon eher möglich.) Auf Fotos zu verzichten ist trotzdem die schlechtere Lösung.

Sparen Sie nicht an den Aufnahmen. Lassen Sie sich von einem Profi fotografieren. Es ist das Geld wert. Ein guter Fotograf holt mit den Aufnahmen viel mehr heraus. Er weiß, wie er mit Details die Stimmung und Wirkung der Fotos beeinflusst . Außerdem kennt er Tricks, um Sie aufzulockern und so für authentische, sympathische Fotos zu sorgen.

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Bilder Sie so zeigen, wie Sie sind – Authentizität ist Trumpf. Extravagant müssen die Fotos nicht sein, Sie müssen dafür weder schauspielern noch modeln. Die klassische Porträtlaufnahme im Stil des Bewerbungsfotos geht immer, auch wenn das kein sehr spannendes Format ist. Andererseits besteht selbst für Anwälte keine Rechtspflicht, sich auf konventionelle Bilder zu beschränken – sitzend am Schreibtisch, staatstragend vor Bücherwänden oder geschäftig in einer Akte blätternd. Seien sie ruhig etwas mutiger. Wann die Grenze zur übertriebenen Selbstdarstellung erreicht ist, sagt Ihnen schon ihr Gefühl – verlassen Sie sich darauf .

Wenn Sie möchten, können Sie Bilderserien verwenden: auf jeder Unterseiten ein anderes Foto von Ihnen, aber alle Bilder „aus einem Guss“. Das ermuntert zum Weiterklicken und vermittelt das Gefühl, Sie von verschiedenen Seiten kennenzulernen.

Wie man eine solche Bilderserie humorvoll einsetzt, demonstriert die „Hundekanzlei“. A propos Hund: Wirklich gelungen ist auch die Bilderfolge, mit dem die Kanzlei Danckert Spiller Richter Bärlein ihre Besucher begrüßt.

 Tipp: Googeln Sie einfach mal in der Bildersuche nach „Rechtsanwältin“ oder „Rechtsanwalt“, wenn Sie sich inspirieren lassen oder einfach nur sehen wollen, wie die Kollegen es machen.

Mein Haus, mein Empfang, mein Büro …

Viele Kanzlei-Websites zeigen neben den Anwälten und Anwältinnen selbst auch Bilder vom Haus oder den Büros. Das ist sinnvoll, so verbinden Interessenten Ihre Kanzlei mit Bildern und einer bestimmten Atmosphäre. Allerdings ist auch hier weniger oft mehr. Die Fotos vom Gebäude, dem Empfangsbereich und den Büroräumen sollen schließlich keine bauliche Dokumentation liefern. Und sie dürfen keinesfalls austauschbar wirken. Atmosphäre ist gefragt

Ähnliches gilt von Bildern der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Namenslisten von ReNo-Angestellten mit lieblosen Passfotos daneben wirken wenig verbindlich. Wirken Ihre Mitsteiter dagegen freundlich und sympathisch, können die Aufnahmenviel zur Gesamtwirkung beitragen,

Die Augsburger Kanzlei Konopatzky Fendt Klopfer hat auf ihrer Kanzleiseite einen Foto-Slider eingebaut. Das erste Foto zeigt die Mitarbeiterinnen beim Empfang und vermittelt eine freundlicher Atmosphäre in einer hellen, modernen Kanzlei. (Die weiteren Fotos in der automatischen Bilderfolge zeigen allerdings nur noch viele Ansichten leerer Besprechungsräume und Wartebereiche.)

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